Das Kinojahr 1959
Ein farbenprächtiges Abenteuer-Märchen vor der Kulisse Indiens bildete den Auftakt in das Kinojahr 1959 auf deutschen Leinwänden: „Der Tiger von Eschnapur“ unter der Regie von Altmeister Fritz Lang erzählt die Geschichte des deutschen Ingenieurs Harald Berger, gespielt von Paul Hubschmid, der sich auf seiner Reise nach Eschnapur in die Tempeltänzerin Seetha verliebt – und nicht weiß, dass diese schon dem Maharadscha als Frau versprochen ist.
Im Februar lief dann der US-Streifen „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ von Regie-Legende Alfred Hitchcock an. James Stewart verkörpert darin den unter Höhenangst leidenden Ex-Polizisten Scottie Ferguson, der von einem Freund auf raffinierte Weise in ein Komplott verwickelt wird, damit dieser den Mord an seiner Frau vertuschen kann. „Vertigo“ gilt heute als eines der Meisterwerke der Filmgeschichte.
Einen ähnlichen Ruf erwarb sich auch das Westernepos „Weites Land“ von Regisseur William Wyler. Gregory Peck spielt darin den Ostküsten-Gentleman James McKay, der in den Westen kommt, um dort die Tochter eines Großranchers zu heiraten. Statt das Herz seiner Braut zu gewinnen, verliebt er sich jedoch in die junge Lehrerin Julie Maragon, verkörpert von Jean Simmons – und gerät damit zwischen alle Fronten.
Unvergessliche Tier- und Landschaftsaufnahmen bot im Juni 1959 auch Bernhard Grzimeks „Serengeti darf nicht sterben“. Der Streifen über die fortschreitende Zerstörung des afrikanischen Tierparadieses begeisterte nicht nur die deutschen Kinozuschauer, sondern gewann auch den Oscar als bester Dokumentarfilm.
Aus einem anderen Genre, aber nicht weniger eindrücklich war Bernhard Wickis Antikriegsfilm „Die Brücke“, der im Oktober auf die Leinwand kam. Ein Gruppe von Hitlerjungen soll im April 1945 eine militärisch wertlose Brücke gegen vorrückende US-Truppen verteidigen. Anfangs noch voller Enthusiasmus und blindem Gehorsam, wird den Jungen zu spät die Sinnlosigkeit ihres Unternehmens deutlich.
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